Social Media News

Social Media News 09/2023

Die interessantesten Updates des letzten Monats auf einem Blick 🙌🏻
lomavis
11 min

Social Media News im September 2023

Die Social-Media-Landschaft ist ständig in Bewegung, und im letzten Monat gab es einige aufregende Entwicklungen, insbesondere Instagram verkündete eine ganze Menge Neuerungen. Wir haben für euch wieder einmal das Wichtigste zusammengetragen.

Meta

Meta hat wichtige Änderungen in Bezug auf personalisierte Werbung in der EU, dem EEA und der Schweiz angekündigt. Statt auf "Berechtigtes Interesse" (Legitimate Interests) als rechtliche Grundlage zu setzen, wird nun die Zustimmung der Benutzer (Consent) erforderlich sein. Dieser Schritt erfolgte als Reaktion auf frühere Verstöße gegen die Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) und regulatorische Anforderungen. Unter diesen neuen Regeln müssen Werbetreibende die ausdrückliche Zustimmung der Benutzer einholen, um personalisierte Werbung auf Facebook und Instagram schalten zu können. Obwohl personalisierte Werbung weiterhin möglich ist, könnten diese Änderungen die Effektivität von Werbekampagnen, Aufgrund von aktiver Ablehnung, beeinträchtigen.

 

  • Der Digital Service Act (DSA) der EU verlangt von großen Online-Plattformen wie Meta mehr Transparenz und Verantwortlichkeit. In Reaktion darauf bietet Meta den Nutzern die Möglichkeit, Inhalte unabhängig von Metas KI-Ranking und personalisierter Platzierung zu entdecken. Dies umfasst die Option, Reels und Stories in chronologischer Reihenfolge anzuzeigen und Suchergebnisse ohne Personalisierung darzustellen, also die Suche nach Inhalten, welche nicht auf dem Plattformverhalten der Nutzer basieren. Ziel ist es, den Nutzern mehr Kontrolle über die Inhalte zu geben, die sie konsumieren. Das internationale Unternehmen zeigt sich kooperativ bezüglich derDSA-Anforderungen, allerdings würden bei Nichteinhaltung auch Strafen von bis zu sechs Prozent des jährlichen globalen Umsatzes verhängt werden können.

Instagram

Instagram verzeichnet eine Verschiebung in den Nutzergewohnheiten, wobei der herkömmliche Feed an Bedeutung verliert. Besonders die jüngere Generation verbringt mehr Zeit in Direktnachrichten (DMs) und Stories. Angesichts dieser veränderten Nutzergewohnheiten investiert Instagram verstärkt in neue Features, die diese Bereiche stärken sollen. Dies umfasst Funktionen wie eine Kategorisierungsoption für GIFs, Sprachnachrichten und verbesserten Schutz vor unerwünschten Nachrichten in DMs. Im Stories-Bereich testet Instagram zudem neue Share-Optionen für Kommentare und ein KI-Feature zur Story-Bearbeitung.

  • Ebenfalls im Teststadium befindet sich derzeit ein dedizierterFeed für das geplante Abomodell Meta Verified auf Instagram. Nicht bekannt ist dabei dessen Verfügbarkeit für eine breitere Nutzergruppe. Es wird vermutet, dass dieser Feed nur Inhalte von verifizierten Creatorn anzeigen wird. Ob er dabei auch nur für verifizierte Nutzer zugänglich sein wird, bleibt allerdings offen.
    Meta Verified
    ist ein Bezahlmodell, welches den Nutzern auf Facebook und Instagram ermöglicht, sich eine Verifizierung zu erkaufen. Das Abonnement-Bundle kostet in Deutschland 16,99 Euro pro Monat und bietet neben der Verifizierung zusätzliche Vorteile wie Nachahmungsschutz, priorisierten Support und mehr Sichtbarkeit. Eine Einführung des dedizierten Feeds könnte Teil der Bemühungen sein, die Präsenz und Community für Meta Verified-Nutzer auf den Plattformen auszubauen.
  • Für Creator gibt es wichtige Updates, die ihre Reichweite und Sichtbarkeit verbessern sollen. Darunter die Möglichkeit, ganze Personengruppen in Stories zu markieren (GroupMentions),die Integration von Musikstücken in Karussell-Posts (außer bei Videos in Karussell-Posts, da diese bereits über eigenen Sound verfügen) und die Markierung von bis zu drei Kooperationspartnern in Feed-Posts als Teil einer Zusammenarbeit. Bisher konnten Creator immer nur einen Account als Kooperationspartner markieren. Diese Funktion bezieht sich auch auf private Accounts, wobei zu beachten ist, dass die Kooperation mit öffentlichen Accounts auch den Kooperationsinhalt öffentlich sichtbar macht.
  • Des Weiteren testet Instagram gerade eine neue Funktion, bei der öffentliche Accounts öffentliche Kommentare aus ihren Posts und Reels in ihren Stories teilen können. Dies soll das Community Building stärken und die Connections innerhalb der Plattform fördern. Creator und Marken können Kommentare von ihren Beiträgen in den Stories teilen und darauf basierend eigene Inhalte erstellen. Dadurch können Nutzer Beziehungen zu ihren Followern aufbauen, aktuelle Trends aufgreifen und die Interaktion in ihren Stories verbessern, was das Community Building unterstützt.  
  • Auch von großem Interesse, dürfte die momentane Testung der Möglichkeit sein, Reels-Videos auf eine Länge von zehn Minuten auszudehnen. Diese Änderung ermöglicht es Creatorn, längere und umfassendere Geschichten zu erzählen und begünstigt mehr Raum für User Engagement. Zudem gestattet die neue Länge einen Ausbau ihrer Einnahmengenerierung, indem Creator längere exklusive Inhalte für Abonnenten anbieten. Advertisern steht darüber hinaus mehr Raum für kreative Werbung zur Verfügung.

Facebook

Facebook hat eine neue Version der Reels-API eingeführt, die es Desktop- und Web-Publishern ermöglicht, über Tools von Drittanbietern auf neue Publishing-Funktionen zuzugreifen.Dazu gehören personalisierte Thumbnails, das Posten im längeren Reels-Format, erweiterte Audio-Insights, automatisches Musik-Tagging und verbesserte Performance-Metriken für Reels, sowie das Tagging von Kooperationspartnern und eine optimierte Fehlerbehandlung.  Zukünftige Erweiterungen sollen Video-Clipping, Copyright-Erkennung und A/B-Tests umfassen.

 

YouTube

Ein Thema, welches das Unternehmen explizit betonte, war dass die YouTube Shorts eine Länge von einer Minute vorerst nicht überschreiten werden. Denn gerade die Kürze der Inhalte ist es, was die YouTube Shorts ausmache.

 

  • YouTube hat Änderungen bezüglich der Verwendung von Links durch Creator vorgenommen. Ab jetzt können Links auf der Channel-Seite platziert und dann unter der Kanalbeschreibung prominent angezeigt werden. Bis zu 14 Links können hier hinzugefügt werden.
    In YouTube Shorts sind dagegen clickable Links in der Beschreibung nicht mehr erlaubt. Und auch in Kommentaren und im Live-Feed sollen sie gesperrt werden. Somit können externe Links nur noch im "Prominent Links"-Bereich auf der Kanalseite platziert werden - ähnlich wie bei TikTok oder Instagram, wo clickable Links in den meisten Posts nicht möglich sind. Diese Änderung wurde aufgrund eines Anstiegs von Scams und Spam in YouTube Shorts eingeführt, um Nutzer vor schädlichem Content zu schützen.
  • Es gibt jedoch eine Ausnahme für Content-Links in Shorts: Creator können Links zu Videos platzieren, die mit dem Short in Verbindung stehen. Diese Links können im Creator Studio für den Desktop hinzugefügt  und anschließend direkt im Short als Button angezeigt werden. Diese Funktion soll Ende September eingeführt werden.

TikTok

Es wurde ein neues Monetarisierungsformat für Creator eingeführt, bei dem sie Serien mit mehreren Clips erstellen und in ihren Videos bewerben können. In diesen Serien können Preise festgelegt und Trailer integriert werden. Ein Link zur Serie kann direkt in den Videos platziert werden, und Creator können Geld verdienen, indem sie diese Serien verkaufen. Dieses Monetarisierungsmodell ermöglicht es Creatorn, eigenständige Vermarktungsstrategien zu entwickeln, was besonders für Coaches, Lehrunternehmen und Marken von Interesse sein könnte.

  • TikTok hat das Zeichenlimit für Captions von 2.200 auf 4.000 Zeichen erhöht, was den Creatorn mehr Raum für detaillierte Beschreibungen ihrer Videos bietet. TikTok möchte der schriftlichen Kreativität mehr Platz einräumen und hat daher die Zeichenbeschränkung kürzlich angepasst.
    Creator haben jetzt dieMöglichkeit, ausführlichere Captions für ihre Videos zu erstellen, um sie besser in einen Kontext zu setzen und relevante Hashtags oder Tags hinzuzufügen. Dies soll zu mehr Engagement führen und die Auffindbarkeit der Inhalte auf der Plattform verbessern. TikTok unterstützt dabei seine zunehmende Nutzung als eine Art Suchmaschine.
    Die Änderung trägt auch zur Barrierefreiheit bei, da Untertitel die Videos verständlicher machen. Dies ist besonders wichtig angesichts des Barrierefreiheitsstärkungsgesetzes, das ab 2025 in Kraft tritt und Unternehmen zur barrierefreien Gestaltung ihres Contents verpflichtet. Untertitel werden auch in TikToks 9:16 Video-Feeds, YouTube Shorts und Instagram Reels immer wichtiger, da sie Nutzern helfen, mehr Informationen in kurzer Zeit aufzunehmen und Videos ohne Ton zu verstehen.
  • TikTok testet eine neue Funktion, die es Nutzern ermöglicht, Podcasts in voller Länge zusammenmit kurzen Video-Clips auf der Plattform zu veröffentlichen. Diese Funktion erlaubt es Nutzern, komplette Podcast-Episoden über ihren RSS-Feed zu importieren und sie mit kurzen Videos zu verknüpfen. Dies könnte die Sichtbarkeit von Podcast-Shows und -Folgen erhöhen und zu einer größeren Reichweite führen. Die genaue Einführungszeit und die Verfügbarkeit in Europa und Deutschland sind jedoch noch unklar. Insgesamt zeigt dieser Schritt, dass TikTok sich als eine umfassende Unterhaltungsplattform positionieren und sowohl in der Podcast- als auch in der Musikbranche mit etablierten Diensten konkurrieren will.
  • Und auch zum Fernsehen und Video-Streamingdiensten tritt die Plattform in Konkurrenz, wie die Integration ganzer Serienfolgen auf der ursprünglichen Kurzvideo-App untermauert.
    So lud der Video-on-Demand-Dienst Peacock vollständige Serienfolgen auf TikTok hoch, um sie kostenlos zur Verfügung zu stellen. Die Episoden wurden in kurze 10-minütige Videos aufgeteilt, die von den Nutzern angesehen werden konnten. Es bleibt abzuwarten, ob TikTok weitere Dienste ermutigt, komplette Serien oder Filme auf derPlattform anzubieten, und ob TikTok möglicherweise ein längeres Videoformat einführt.
  • Darüber hinaus hat TikTok im Rahmen der DSA-Vorgaben ein eigenes Empfehlungssystem für EU-Nutzer entwickelt, das sich nicht auf persönliche Vorlieben stützt, ähnlich wie Instagram.

LinkedIn

LinkedIn führt eine neue Alert-Funktion ein, die es den Nutzern ermöglicht, Benachrichtigungen zu bestimmten Themen, Produkten, Unternehmen und Stichwörtern zu abonnieren und diese besser im Auge zu behalten.

Um Benachrichtigungen zu aktivieren, geben die Nutzer einen Suchbegriff in die Suchleiste ein, tippen auf ein Glocken-Icon und wählen "Lassen Sie sich benachrichtigen" aus.
Diese Funktion ist sowohl auf der Plattform als auch in der mobilen App verfügbar. In der App gibt es einen direkten Link zum Bereich "Mitteilungen verwalten", wo die Nutzer ihre Suchbenachrichtigungen anzeigen und individuell löschen können.

X (ehemals Twitter)

  • Elon Musk plant eine signifikante Änderung für Link-Vorschauen auf X. Zukünftig sollen bei geteilten Nachrichtenartikeln keine Headlines und begleitender Text mehr angezeigt werden, sondern nur noch das Titelbild und der Link sichtbar sein. Zahlende Publisher haben jedoch die Möglichkeit, gegen Aufpreis, mehr Kontext in ihre Beiträge einzufügen.

    Obwohl diese Änderung noch nicht offiziell bestätigt wurde, soll sie bereits mit Werbetreibenden getestet worden sein, die jedoch wenig Begeisterung dafür zeigten. Es ist unklar, ob diese Veränderung dazu führen wird, dass Artikelbeiträge auf den Zeitleisten weniger Platz einnehmen, da Publisher und Kreative möglicherweise mehr Text in ihre Beiträge aufnehmen müssen, um Kontext bereitzustellen. Möglicherweise hofft Musk, dass häufige Artikelverfasser X Premium abonnieren, um mehr Platz für ihre kontextuellen Beiträge zu erhalten.

    Mit dieser Änderung unternimmt Musk einen weiteren Schritt, um die Einnahmen von X zu steigern, riskiert jedoch gleichzeitig, Publisher zu verärgern und möglicherweise von der Plattform zu vertreiben.

Snapchat

Snapchat führt das Lens Creator Rewards Program ein, um AR Creator finanziell zu belohnen. Jeden Monat haben Creator die Chance, bis zu 7.200 US-Dollar zu verdienen, wenn ihre AR Lens in den USA, Indien und Mexiko am besten abschneidet und die Nutzer begeistert. Dieses Programm ergänzt andere Initiativen von Snapchat zur Förderung von AR-Erlebnissen und bietet AR Creatorn die Möglichkeit, Geld mit ihren Kreationen zu verdienen und die AR-Community auf Snapchat zu stärken.

  • Aufgrund des Digital Services Act (DSA) muss auch Snapchat seine Dienste in der EU anpassen. Dies betrifft die Werbeausspielung, bei der das Targeting von Personen unter 18 Jahren auf Basisinformationen wie Alter, Ort und Grundeinstellungen beschränkt wird. Personen über 18 Jahren erhalten mehr Kontrolle über personalisierte Anzeigen und können diese minimieren. Zudem führt Snapchat eine Werbebibliothek ein, die alle Anzeigen in der EU anzeigt und Informationen wie Anzeigenersteller, Laufzeit und Zielgruppenoptionen enthält.
  • Snapchat-Nutzer in der EU können nun eine personalisierteContent-Ausspielung in den Bereichen Discover (für Stories) und Spotlight (fürKurzvideos) ablehnen.
    Eine weitere Neuerung ist die Bereitstellung ausführlicher Informationen zur Content-Moderation, die es EU-Kontoinhabern ermöglicht, den Grund für Sperrungen oder Entfernungen ihrer Accounts oder Inhalte zu erfahren und Einspruch zu erheben. Diese Maßnahme soll in den kommenden Monaten weltweit eingeführt werden.
    Eine Integration für die European Commission's Transparency API ist ebenfalls in Arbeit, die es den Betroffenen ermöglichen wird, Informationen über Entscheidungen von Snap Inc. zu erhalten, die EU-Regularien betreffen.

Threads

Threads soll neue Funktionen erhalten, um das Nutzerinteresse zu steigern. Eine dieser Funktionen ermöglicht es Benutzern, Threads-Beiträge direkt in den Instagram Direct Messages(DMs) zu teilen, indem sie das Papierflieger-Icon tippen und "Send on Instagram" auswählen.

  • Eine weitere Funktion erlaubt es den Nutzern, den Alt-Text für Bilder und Videos selbst, vor der Veröffentlichung, zu bearbeiten, was die Barrierefreiheit und die SEO-Optimierung verbessert. Darüber hinaus wurde ein neuer Button eingeführt, mit dem User andere Benutzer in ihren Beiträgen erwähnen können - obwohl diese Funktion noch nicht für alle verfügbar ist. Zusätzliche Funktionen für Threads sind ein Bereich zum Speichern von Threads-Beiträgen, die mit "Gefällt mir" markiert wurden, und Optionen zur Anpassung von Benachrichtigungen.
    Diese neuen Funktionen sollen dazu beitragen, das Nutzerengagement auf Threads zu erhöhen, insbesondere nachdem die Nutzerzahlen und die Nutzungsdauer der App in letzter Zeitzurückgegangen sind.
  • Weitere von Meta angekündigteFeatures umfassen einen Replies Tab und die Möglichkeit, Bilder schnell zu speichern.
  • Außerdem wurde die Einführung eines Reposting-Features angekündigt, das ähnlich wie Retweets auf Twitter funktionieren soll. So können Nutzer Threads, die sie repostet haben, an einem zentralen Ort finden. Diese Funktion wurde aufgrund von Nutzerwünschen auch für den Following Feed integriert.
  • Als weitere Maßnahme zur Steigerung des Nutzer-Engagements und der Verweildauer auf der Plattform wird die Einführung der Web-Version von Threads erwartet. Zwar ist die lang erwartete Desktop-Version von Threads bereits in Arbeit, aber sie wird noch einiges an Zeit und Arbeit in Anspruch nehmen.
    Wenn Threads dann auch Monetarisierungsfunktionen und Werbemöglichkeiten anbieten kann, könnten Werbetreibende und Content-Ersteller verstärkt auf die Plattform setzen.
  • In der EU ist Metas textbasierte App aufgrund einiger Datenschutzanforderungen noch immer nicht verfügbar.
    Es gibt jedoch Anzeichen dafür, dass Threads hier bald eingeführt werden könnte. Einige Threads-Nutzer in der EU haben Reminder-Benachrichtigungen auf Instagram erhalten, die darauf hinweisen, dass die App in ihrer Region noch nicht verfügbar ist, aber dass Meta sie informieren werde, sobald sich dies ändert. Könnte dies auf einen möglichen Start in der EU hinweisen? Die EU-Nutzer hoffen jedenfalls weiterhin auf eine offizielle Ankündigung des Launchs in ihren Ländern.

Bleibt gespannt auf weitere Entwicklungen in der Welt der sozialen Medien – mehr dann wieder im nächsten Monat!

Jetzt Lomavis 14 Tage kostenlos testen - ohne Risiko.

Willkommen in der Lomavis Welt!
Jetzt kostenlos testen
14 Tage kostenlos testen
Keine Zahlungsinformationen erforderlich
Testphase endet automatisch